Das Jahr 1943

Richard Strauss:
Konzert für Horn und Orchester Nr. 2 Es-Dur 
(TrV 283)
Dmitri Schostakowitsch:
Symphonie Nr. 8 c-Moll op. 65

Das Konzert am 13.3.25 ist Teil des Projektes “Gemeinsam ins Konzert”.

Radek Baborák, Horn
Bochumer Symphoniker
Andris Poga, Dirigent

Tischgespräch mit Bjørn Woll um 19 Uhr im Kleinen Saal

60 Jahre nach dem ersten entstand Strauss’ zweites Hornkonzert im November 1942, mitten im Krieg. Er schrieb es schnell, in wenigen Wochen, aber die Umstände waren schwierig: Strauss spürte sein fortgeschrittenes Alter, sorgte sich um seine jüdische Schwiegertochter und deren Familie – und im Osten tobte die Schlacht um Stalingrad. Das 2. Hornkonzert war für Strauss eine willkommene Flucht ins Heitere und in eine bessere Vergangenheit. Es ist nicht nur das beliebteste Hornkonzert des 20. Jahrhunderts, sondern auch das schönste.

Als Strauss’ Konzert im Sommer 1943 in Wien uraufgeführt wurde, komponierte Schostakowitsch in Moskau gerade seine gewaltige 8. Symphonie. Von einer Flucht ins Heitere ist hier nichts zu spüren. Die Achte gilt als Kriegssymphonie unterm Eindruck von Stalingrad – düster, dramatisch, von erschütterndem Ausdruck. Selbst das Scherzo hat nichts Scherzhaftes mehr an sich. Angeblich wollte der Komponist in der Achten auch seine eigene gefährdete Situation unter Stalins Regime reflektieren. Der fehlende „Optimismus“ des Werks wurde von der Staatsführung prompt gerügt. Von 1948 bis 1956 hatte die Achte sogar Aufführungsverbot in der Sowjetunion.