Von der Liebe

Richard Wagner:
Ouvertüre zu „Tannhäuser“ (WWV 70)
Wesendonck-Lieder
Béla Bartók:
Konzert für Orchester

Catriona Morison, Mezzosopran
Bochumer Symphoniker
Yi-Chen Lin, Dirigentin

Tischgespräch mit Bjørn Woll um 19 Uhr im Kleinen Saal

Für die Handlung im „Tannhäuser“ (1845) griff Richard Wagner auf zwei verschiedene deutsche Sagen zurück. Zentrale Stellen dieser großen romantischen Oper klingen bereits in der rund 13-minütigen Ouvertüre an: die Venusberg-Musik aus dem ersten Akt, Tannhäusers Ode an Venus aus dem zweiten und der Pilgerchor aus dem dritten Akt. Das ist „Tannhäuser“- Stimmung in konzentrierter Form.

Nach dem Dresdner Maiaufstand von 1848 lebte Wagner ein Jahrzehnt lang im Schweizer Exil. Dort lernte er das Ehepaar Wesendonck kennen, das ihn und seine Frau finanziell unterstützen sollte. Wagner fand in Mathilde Wesendonck seine „Muse“ – zum Dank vertonte er fünf ihrer Gedichte für Gesangsstimme und Klavier. Die erste komplette Version mit Orchester schuf der Wagner-Dirigent Felix Mottl.

Es ging ihm nicht gut im New Yorker Exil – Béla Bartók war krank und litt an der fremden Umgebung. Immerhin bekam er Kompositionsaufträge: Für Kussewizki und das Boston Symphony Orchestra schrieb er 1943 sein „Konzert für Orchester“ – er nannte es so, weil jedes Mitglied im Orchester ein Virtuose sein müsse. Das Konzert besteht aus fünf sehr eigenwilligen Sätzen von schroffer Dynamik, schriller Farbigkeit und mysteriöser, ekstatischer oder satirischer Einfärbung. Es wurde Bartóks bekanntestes Konzertstück.