Wien klassisch

Sergei Prokofjew
Symphonie Nr. 1 D-Dur op. 25 (Symphonie classique)
Arnold Schönberg
10 Walzer für Streicher
Franz Schubert
Symphonie Nr. 3 D-Dur (D200)

Zu diesem Konzert findet am Montagabend eine Hörprobe statt.

Bochumer Symphoniker
Raphael Christ, Musikalische Leitung

Mit freundlicher Unterstützung

Sergei Prokofjews Erste Symphonie, die „Symphonie classique“, erlebt ihre Uraufführung 1918, dem Jahr, in dem Europa im Ersten Weltkrieg untergeht und Russland im Chaos der Revolutionen steckt. Inmitten dieser Umbrüche wendet sich Prokofjew der Vergangenheit zu: „Wäre Haydn heute noch am Leben, dachte ich, hätte er sicher seine Art zu komponieren beibehalten und zusätzlich einiges Neue übernommen. In dieser Weise wollte auch ich meine Symphonie schreiben.“ Und so nimmt uns sein Werk mit auf eine Reise in die musikalische Vergangenheit, allerdings verfeinert durch instrumentationstechnische und rhythmische Finessen aus der Gegenwart.

Bevor Arnold Schönberg zu Schönberg wurde, zu dem Komponisten, der mit der Entwicklung zu Atonalität und Zwölftonmusik verbunden wird, durchlief er eine spätromantische Epoche, aus der die „10 Walzer für Streichorchester“ stammen. Sie sind vermutlich 1897 entstanden und wurden unter Schönbergs Lehrer und Förderer Alexander Zemlinsky in Wien uraufgeführt, vom „Musikalischen Verein Polyhymnia“, einem etwa 30 Mitglieder umfassenden Amateurstreichorchester, dessen Leiter Zemlinsky war.

Franz Schubert war noch nicht einmal 20 Jahre alt, als er seine Dritte Symphonie komponierte und es wird recht deutlich, dass die großen Symphoniker der Wiener Klassik, Mozart, Haydn und Beethoven bei dem jungen Komponisten ihre Spuren hinterlassen haben. Die Themen nach allen Regeln der Kunst, aber durchaus mit leichter Hand verarbeitet, und oft überrascht Schubert auch mit sehr individuellen harmonischen Wendungen und bricht so das vorgegebene Regelwerk immer wieder auf.