Anneliese Brost wird am 4. September 1920 als Tochter des Pferdehändlers Heinrich Brinkmann in Bochum geboren. In der Christuskirche zu Bochum wurde sie konfirmiert. Sie wächst auf in einer Zeit, die von Krieg, Arbeitslosigkeit, Inflation und Hunger geprägt ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt Anneliese Brost bei der Westfälischen Rundschau, mit ihren 25 Jahren gehört sie zur 19-köpfigen Gründungsmannschaft der WR.
Hier lernt sie auch ihren späteren Ehemann Erich Brost kennen, der im April 1948 zusammen mit dem Essener Journalisten Jacob Funke die Westdeutsche Allgemeine Zeitung gründet. Als erste Angestellte mit dabei: Anneliese Brost — nach der Hochzeit 1975 trägt sie auch seinen Namen.
In verschiedenen Rollen hat sie das Werden der WAZ von Anfang an miterlebt und schließlich auch mitverantwortet — zunächst als Mitarbeiterin, später als Ehefrau des Sozialdemokraten und Journalisten Erich Brost und zuletzt als Verlegerin.
2004 erhalt Anneliese Brost den Staatspreis des Landes NRW und 2008 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse.
In einem Zeitungsinterview, das Anneliese Brost anlässlich ihres 90. Geburtstags im Jahr 2010 gibt, antwortet sie auf die Frage, was sie tun würde, wenn sie etwas in der Welt bewegen könnte: Sie würde Jungen und Alten mehr Rechte, mehr Anerkennung und mehr Möglichkeiten schaffen.
Zwei Tage später verstirbt sie, das Interview bleibt ihr Vermächtnis.