Fundraising
Vielen Bochumern sind die ersten aufsehenerregenden Fundraising-Aktivitäten noch in guter Erinnerung: Die Plakataktion „Klingt nach Bochum“ mit prominenten Bochumern, die Sparschweine, die überall in Geschäften, Banken und Gastronomien der Stadt aufgestellt wurden, Musikerinnen und Musiker, die bei Wind und Wetter Straßenmusik für ihr neues Zuhause machten und eine groß angelegte Unterschriftenaktion, die zum Ergebnis hatte, dass über 20.000 Menschen nicht nur ihren guten Namen, sondern auch eine kleine Spende für das zukünftige Haus der Musik für Bochum gaben. Dies alles bildete den Grundstock für ein überwältigendes bürgerschaftliches Engagement, das deutschlandweit seinesgleichen sucht.
Unvergessen auch das Benefiz Konzert mit Herbert Grönemeyer im Jahr 2009, bei dem der wohl berühmteste musikalische Sohn Bochums bei Dauerregen im mit 29.000 Zuhörern ausverkauften Ruhrstadion gemeinsam mit dem Orchester spielte. Aber auch ganz alltägliche Aktionen trugen zum Gesamterfolg bei, etwa der Parkplatz auf dem heutigen Gelände des Musikforums, damals ein unbefestigter Schotterplatz, den jedermann nutzen konnte, der eine kleine Gebühr zugunsten der Stiftung leistete.
Das Aus? Ein Neustart!
Nach so viel Engagement und Enthusiasmus war die Ernüchterung groß, als Ende 2009 die Stadt Bochum in den Nothaushalt ging. Kurz vor dem Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 stand das Projekt eines Hauses für die Bochumer Symphoniker vor dem Aus – trotz der durch die Stiftung zugesagten 14,3 Mio Euro privater Gelder.
Die Befürworter des Projektes gaben nicht auf und ließen sich nicht beirren, man veränderte das Konzept weg von einem reinen Konzertsaal hin zu einem Zentrum für Musik und kulturelle Bildung - das überzeugte die Spender zum Durchhalten. Ende 2010 dann der ersehnte Durchbruch: Die Begeisterung von über 20.000 Spendern, ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre guten Argumente überzeugten die Bochumer Politik, die Bezirks- und die Landesregierung und schließlich sogar die zuständige Vergabestelle für Fördermittel der Europäischen Union, so dass knapp 19 Mio. Euro öffentliche Förderung dem Projekt zur Verfügung gestellt wurden. Mit diesen starken Unterstützern an einem Tisch konnte der Traum von einem Haus der Musik für Bochum schließlich Realität werden.
Nicht unerwähnt bleiben sollen hier die Hunderte von Stuhlpaten, die in einer Zeit, als noch nicht einmal die Baugrube ausgehoben war, einen symbolischen Stuhl erworben haben. Ihre Spende und ihre Zuversicht waren eine tragende Säule der Gesamtfinanzierung.